Ihre Organisation hat zu jeder Zeit wunderbar geklappt. - Gerd
Die vielfältigen Eindrücke werden uns noch lange beschäftigen und zeitlebens unsere Erinnerungen bereichern.
Liebe Frau Gerdau,
unsere Reise ist am vergangenen Montag (23.März) zu Ende gegangen. Die vielfältigen Eindrücke werden uns noch lange beschäftigen und zeitlebens unsere Erinnerungen bereichern. Sie baten darum, Sie daran teilhaben zu lassen. Wir tun es gern. Kurz und gut, Ihre Organisation hat zu jeder Zeit wunderbar geklappt.
Am Busbahnhof in Curitiba, an den Airports von Rio und Salvador standen unsere Guides/Fahrer bereit und nahmen uns unter ihre Fittiche. (Es wurde uns so selbstverständlich, dass wir in Frankfurt fast verwundert waren, dass wir keinen sahen.) Die Tour zur Ilha do Mel war sicher der Höhepunkt der Reise. Für eine Besichtigungstour in Curitiba war es ein bisschen spät. Wir haben daher lediglich allein einen kleinen Ausflug zum Abendessen in einem nahen Einkaufsmarkt gemacht (Empfehlung von Babete, auch unter Sicherheitsaspekten). Das Hotel war nüchtern aber bequem; mehr brauchen wir nicht für eine Nacht. Von Babete wurden wir zum Zug gebracht (die Fahrt ein großes Erlebnis!), in Morretes abgeholt und zu einem viel zu reichlichen Essen eingeladen. Dann ging es mit dem Auto und Fähre zur Ilha do Mel. Die Pousada Enseada das Conchas - mit Gepäckkarren erreicht - ist sehr gemütlich und liegt nahe am Strand (den Weg bewachen abends zahlreiche Mücken). Das besondere sind jedoch die Inhaber (Sueli und Carlos), die eine nicht zu übertreffende Herzlichkeit ausstrahlen. Sueli spricht etwas englisch, was die Kontaktaufnahme mit uns natürlich erleichterte. Wir bedauern es, dass wir nur einen Tag auf der Insel eingeplant hatten. Zurück ging es wie geplant gleich zum Flughafen von Curitiba (reichlich Reservezeit) und weiter nach Rio.
In Rio führte uns Liscio Hein. Die jeweils gut vierstündigen Ausflüge gingen vormittags auf den Corcovado (leider wenig Sicht wegen Wolken/Nebel) und - am zweiten Tag - nachmittags zum Zuckerhut. Am freien Vormittag genossen wir auf eigene Faust mit Busanfahrt den Botanischen Garten. Welche Ruhe und welche Leere in dieser Stadt voller Trubel! Das Hotel Atlantis Copacabana liegt für Ausflüge zu den Stränden von Copacabana und Ipanema sehr günstig. Unser Zimmer im 9ten Stock war nichts für einen längeren Aufenthalt (eng, nur 1 Stuhl, keine Ablagen im Bad, laute Klimaanlage, ernüchternder Blick aus dem Fenster auf das nächste Zimmer in 2m Entfernung) aber sauber. Hier hätten wir eventuell etwas "draufgelegt".
Unser Eindruck von Rio ist zwiespältig. Einerseits überwältigt die imposante Lage, andererseits erschlug uns fast der Lärm, der Trubel und der dichte Verkehr. Wir waren bei den Fahrten mit unserem Guide fasziniert, wie jemand im Rentenalter so gelassen mit dem Verkehr umgehen kann und sich mit Zentimeter-Abstand durch das Gewühl schlängelt. Hoffentlich wird das U-Bahn-Netz bald großflächig erweitert. Wenn wir bis dahin nicht ordentlich brasilianisch gelernt haben, um uns selbständig in Rios Museen und Theatern, also abseits der touristischen Highlights, bewegen zu können, werden wir wohl Rio auslassen und eine von den vielen anderen Attraktionen Brasiliens aufsuchen. (Wir sind auf Aventura do Brasil durch einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 22. Januar über die Jaguare im Pantanal gestoßen!)
Der Aufenthalt in Salvador war nur zwei Halbtage kurz, aber trotzdem hoch interessant. Der Inhaber der Pousada Barroco na Bahia (Hans Bönisch) holte uns selbst am Flughafen ab und gab uns danach - gegen Entgelt - in der Kathedrale eine intensive Einführung in den Kirchenbau (er ist Pfarrer, Organist und Kunsthistoriker) und einen Abriss der brasilianischen Geschichte. Auf einem kurzen Rundgang durch die Altstadt machte er uns auf die wichtigsten Gebäude aufmerksam. Die Pousada ist ein Kleinod. Wir hatten ein großzügiges Zweizimmer-Appartement. Unser Ziel war es, nach einer Woche mit deutsch-brasilianischerVerwandtschaft (Porto Alegre, Bom Jardim de la Serra, Bombinhas) in der zweiten Woche noch möglichst viel vom Land kennen zu lernen, und dies ohne brasilianische Sprachkenntnisse. Die privat geführte Reise war dafür die richtige Wahl. Wir haben von unseren Guides viel über das Land und Leben erfahren und keinen "Zeitverschleiss" durch mühsames Erkunden von Transfer-Möglichkeiten. Abseits der Sterne-Hotellerie kann man kein Englischkenntnisse erwarten. Unbegleitete Reisen scheinen leider auch aus Sicherheitsgründen problematisch, wenn man leicht als Ausländer erkennbar ist. Die Guides kennen die lokalen Brennpunkte und können warnen. Wenn man - wie wir - diese Warnungen beherzigt, führt dies leider zur Einschränkung des Wohlgefühls (keine Kamera, kein Spaziergang bei Dunkelheit, ständiges Neu-Verstecken von Wertsachen). Wenn Brasilien bei der Sicherheit in naher Zukunft Fortschritte macht, wäre dies sicher ein beträchtlicher Beitrag zu seiner Entwicklung als Reiseland.
Liebe Frau Gerdau, wir danken Ihnen nochmals für die flexible Ausgestaltung unserer Reise und wünschen Ihnen alles Gute.
Gerd J. D. Ursula S.