Wildlife in Brasilien – Diese exotischen Tiere gibt es zu entdecken
Tiere in freier Wildbahn erleben ist wie ein Zoobesuch, nur viel besser. Nicht jeden Tag bekommt man die Chance, exotische Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Beim Brasilien Urlaub bekommt man neben vielen Traumstränden und jeder Menge Kultur auch die Möglichkeit, die bunte Tierwelt des Landes zu entdecken.
Gefährlich, wunderschön, einzigartig – Brasiliens Säugetiere
Brasilien ist riesig und bietet für viele Tierarten die passende Umgebung. Egal ob in der trockenen Hitze oder eher warm und feucht. Hier leben ungefähr 500 Säugetierarten. Entspannt geht es bei den Wasseropossums zu, denn den Großteil des Tages verschlafen sie. Sie sind Beuteltiere, leben allerdings ausschließlich im Wasser. Das macht sie so einzigartig. Wie gut sich die Beuteltiere an das Leben im Wasser angepasst haben, sieht man an ihren Schwimmhäuten, ihren froschartigen Fingern und ihrem wasserabweisenden Fell. Halten Sie beim Ausflug zu Fluss auf jeden Fall die Augen offen. Vielleicht können Sie ein paar sehen.
Wie überdimensionale Meerschweinchen sehen dagegen die Wasserschweine aus. Es handelt sich dabei aber gar nicht um Schweine, sondern um Nagetiere. Mit einer Größe von rund 1,20 Meter sind sie die größten Nagetiere der Welt. Man kann Sie im Urlaub sogar relativ häufig antreffen, natürlich immer in Wassernähe an Flüssen oder Seen. Inmitten der Sumpflandschaft des Pantanals stehen die Chancen besonders gut.
Schwieriger zu finden sind die Flachland-Tapire. Sie leben im Wald im Amazonasbecken. Und erkennen kann man sie an ihrer rüsselartigen Nase. Sie sehen ein bisschen aus wie Schweine mit etwas längeren Beinen. Doch eigentlich sind sie mit dem Nashorn und dem Pferd verwandt. Das spannende an den Tapiren ist, dass ihre Vorfahren schon vor rund 40 Millionen Jahren durch die Urwälder spaziert sind. Wollen Sie die kleinen Dinos aus dem Regenwald auch mal treffen?
Der Regenwald hat mehr exotische Tiere zu bieten als jeder andere Ort der Welt. Man kann hier zum Beispiel den Großen Ameisenbären dabei beobachten, wie er mit seiner langen Zunge bis zu 160 Mal pro Minute zuschlägt, um seine leckeren Snacks einzusammeln. Ameisen und Termiten bleiben an seinem klebrigen Speichel hängen.
Nicht ganz so leicht ist das Thema Nahrung für seine Verwandten, die Faultiere. Dass wir die lieben Tiere faul nennen, ist eigentlich gar nicht fair. Denn sie gestalten ihr Leben aus gutem Grund in Zeitlupe. Faultiere sind Vegetarier und ernähren sich von Blättern, Knospen und Zweigen. Doch auf Grund des vielen Regens ist der Dschungel arm an Nährstoffen. Also hat sich die Natur etwas für die Faultiere ausgedacht. Dank des langsamen Stoffwechsels, bleiben sie länger von ihrer Nahrung satt. Daher bewegen sie sich auch so wenig. Sie befinden sich einfach immer im Sparmodus, denn nur so können sie im Dschungel überleben. Ganz schön clever. Schauen Sie beim Besuch im Regenwald öfter mal nach oben. Vielleicht hängen ja gerade ein paar Faultiere in den Ästen.
Weniger entspannt ist man wahrscheinlich beim Anblick eines Jaguars. Die größte Jaguarpopulation weltweit lebt zwar im Amazonasbecken. Er wird Ihnen aber nicht einfach so beim Spaziergang durch den Dschungel über den Weg laufen. Wenn Sie mutig sind und ihn sehen möchten, machen Sie besser eine Tour mit einem erfahrenen Guide. Wenn man dann das Glück hat, einen Jaguar zu Gesicht zu bekommen, ist das sicherlich ein absolutes Highlight jeder Reise. Das gepunktete Muster seines Fells ist bei uns ein Trend für Kleidung. Doch niemand trägt es so schön wie der Jaguar selbst.
Zu guter Letzt gibt es noch die Kletterexperten des Landes zu erwähnen, denen Sie sicher auf Ihrer Reise begegnen werden. Dazu müssen Sie nicht extra in die Tiefen des Amazonas reisen. Ein Spaziergang durch einen Nationalpark in Rio de Janeiro beispielsweise reicht schon aus. Kapuzineräffchen, Nachtaffen, Spinnenaffen, Wollaffen… in Brasilien leben viele verschiedene Arten. Sie werden Sie nicht immer gleich in den Bäumen entdecken, aber dafür werden Sie sie sicherlich hören.
Große Weiten statt heimisches Terrarium – Reptilien in Brasilien
Reptilien sind mittlerweile beliebte Haustiere. Wer auf Leguane oder Schlangen steht, hat sie im Terrarium im Wohnzimmer stehen. Doch die Vielfalt an exotischen Tieren, die an den Ufern des Amazonas leben, ist riesig. Zu groß und zu gefährlich für ein Terrarium wären in jedem Fall die Mohrenkaimane, die mit einer Länge von rund sechs Metern zu den größten Krokodilen und Raubtieren Südamerikas gehören. Sie jagen vor allem Fische, Säugetiere und andere Reptilien. Hier am besten mit etwas Sicherheitsabstand beobachten.
Und natürlich leben in Brasilien auch unzählige Schlangenarten. Einige davon sind harmlos und wären durchaus für unsere Terrarien Zuhause geeignet. Doch diese zwei Arten gehören nicht dazu: die Würgeschlangen Anaconda und Abgottschlange, auch unter dem Namen Boa constrictor bekannt. Sie faszinieren mit ihrer schönen Färbung und der imposanten Größe. Können damit aber auch ganz schön Angst machen. Beide tragen kein Gift in sich, sondern würgen andere Reptilien, kleine Säugetiere und Vögel mit ihrem Körper. Auf den Menschen haben sie es nicht abgesehen. Die Anaconda ist übrigens mit einer Länge von bis zu zehn Metern die größte Schlangenart der Welt.
Under the Sea – typische Meeresbewohner
Unterhalb der Wasseroberfläche ist auch einiges los. Die Küste Brasiliens ist immens lang und große Flüsse ziehen sich durch das Land. Allein im Amazonas findet man mehr als 1.500 verschiedene Fischarten. Zu den berühmtesten gehören wohl die Piranhas. Viele verbinden die kleinen Fischchen mit Horrorgeschichten über angeblich abgebissene Finger. Scharfe Zähne haben die Piranhas tatsächlich. Aber sie sind längst nicht die Killerfische, wie manche meinen. In Stresssituationen verteidigen sie sich und ihr Revier, sind aber sonst ziemlich ängstlich. Im Ökosystem spielen sie außerdem eine wichtige Rolle, denn würden sie die toten Tiere nicht fressen, würden diese das Wasser verseuchen.
Ein weiterer Naturschatz im wasserreichsten Fluss der Erde sind die pinken Flussdelfine. Die Tiere sind neugierig, freundlich und scheuen normalerweise nicht den Kontakt zum Menschen. In der Vergangenheit war es möglich mit den Delfinen zu schwimmen. Doch zum Schutz der Biodiversität darf man das heute nicht mehr. Man kann ihnen aber vom Ufer aus nahe kommen und sie füttern, wenn ein autorisierter Guide dabei ist.
Doch auch im Salzwasser des Atlantiks tummeln sich viele Meeresbewohner. Wer noch nicht genug hat von Delfinen, kann hier mit etwas Glück vor der Küste der Insel Fernando de Noronha auf die Spinnerdelfine treffen. Sie sind die geschicktesten Delfine der Welt. Bis zu sieben Mal können sie sich beim Sprung aus dem Wasser um die eigene Achse drehen. Die beste Zeit die Delfine dabei zu beobachten ist der späte Nachmittag oder Abend, nachdem sich die Tiere tagsüber ausgeruht haben.
Rochen, Muränen, Wasserschildkröten und Barrakudas fühlen sich im Meer ebenfalls wohl und warten nur darauf entdeckt zu werden. Beim Schnorcheln kann man wunderschöne Korallen und farbenfrohe Riffischchen entdecken. Also unbedingt an die Unterwasserkamera denken. Wer sich die Tiefen des Atlantiks anschauen möchte, kann das übrigens auch ohne Tauchschein bei sogenannten Batismo-Tauchgängen tun.
Einzigartig und bunt – Brasiliens Vogelwelt
Einzigartige Vögel gibt es hier in den Bergen, am Wasser, im Dschungel und in der Stadt zu entdecken. Doch manchmal muss man etwas genauer hinsehen. Der Kolibri ist das kleinste warmblütige Tier der Welt. Er wiegt kaum etwas und schlägt unglaublich schnell mit seinen Flügeln. Dadurch ist er eben auch so schnell, dass man ihn im Flug manchmal gar nicht sehen kann. Er kann bis zu 80 Flügelschläge pro Sekunde schaffen. Für unser menschliches Auge sind das einfach zu viele. Er ernährt sich hauptsächlich von Blumennektar, den er durch seinen zarten, langen Schnabel ganz leicht zu sich nehmen kann. Wenn Sie im richtigen Moment hinsehen, können Sie ihn dabei für einen kurzen Moment beobachten und ein Erinnerungsfoto schießen.
Für alle, die es bunt mögen, gibt es auch schöne Farbtupfer in den Wäldern. Vor allem der Tukan fällt auf. Sein großer Schnabel sticht in einem intensiven Orange hervor. Aber auch Papageien kann man hier immer wieder entdecken. Der Hyazinth-Ara ist mittlerweile leider eher selten geworden, doch wenn Sie Glück haben, werden Sie ihn entdecken. Bis zu einen Meter groß kann er werden und mit seiner intensiven blauen Farbe sieht er aus, als hätte ihn jemand angemalt. Wer auf seltene Vogelarten wie Ara, Rosalöffler, Soldatenvogel und Ibis einen Blick werfen möchte, der hat die besten Chancen im Pantanal.
Wir wissen natürlich, dass es deutlich einfacher ist einen Zoobesuch als eine Brasilien Reise zu organisieren. Doch dafür sind ja wir hier. Lassen Sie uns gemeinsam Ihr nächstes Wildlife Abenteuer organisieren, um Ihnen einen Einblick in die schöne Tierwelt Brasiliens zu geben.
Quellen: www.abenteuer-regenwald.de, www.brasiloo.de, www.the-worldtraveler.com, www.wwf.org