Land der Innovation und Technologie – Brasiliens wichtigste Start-ups
Brasilien befindet sich im wirtschaftlichen und politischen Aufschwung und wird dies auch in den kommenden Jahren tun. Das bietet viele Möglichkeiten, den Aufschwung und die Veränderungen auf dem Markt zu nutzen. Wer eine gute Idee hat, trifft in der Regel auf eine große Nachfrage und wenig Konkurrenz. Der technologische Fortschritt bietet viele neue Nischen und Segmente für Innovationen und damit Potenzial für neue Start-ups. Die innovativsten und wichtigsten Start-ups in Brasilien nutzen dieses Potenzial und haben gute Chancen, sich langfristig am Markt zu etablieren. Brasilien bietet also viel Innovation und Inspiration für Reisende, die sich während ihres Brasilien Urlaubes wirtschaftlich inspirieren lassen wollen.
Aller Anfang ist schwer
Trotz des Wirtschaftsbooms ist es auch in Brasilien eine Herausforderung, ein Start-up zu gründen. Auf Grund der schwierigen bürokratischen Situation und der hohen Steuern in Brasilien braucht es viel Zeit, Geduld und Geld, um ein Unternehmen zu gründen. Auch die Finanzierung ist schwierig. Alle kleinen und mittleren Unternehmen in Brasilien leiden unter den hohen Kapitalkosten und dem schwierigen Zugang zu Krediten. Daher finanzieren sich die meisten brasilianischen Start-ups aus eigenen Mitteln. Darüber hinaus ist es schwierig, in Brasilien Geld von Investoren zu bekommen.
Um sicherzustellen, dass die Start-up-Szene trotz geringer Investorengelder weiter wächst, hat die brasilianische Regierung nun eine wichtige Rolle als Unterstützer übernommen. So hat sie vor einigen Jahren „Start-Up Brasil“ ins Leben gerufen, ein Finanzierungsprogramm, das es Tech-Start-ups ermöglicht, ab dem dritten Jahr ihrer Geschäftstätigkeit Geld zu erhalten. Über einen Zeitraum von einem Jahr stehen pro Unternehmen bis zu 200.000 Reais für Forschung und Entwicklung zur Verfügung. „Seed“, ein weiteres Förderprogramm des Bundesstaates Minas Gerais, richtet sich an junge Unternehmer mit einer Start-up-Idee. Weitere wichtige staatliche Förderprogramme sind „Conexão Startup Indústria“ und „PIPE“ von der Forschungsstiftung Fundação de Amparo à Pesquisa do Estado de São Paulo (Fapesp).
Viele Ideen und Innovationen
Es gab in vielen Branchen einen starken Anstieg und einen hohen Anteil an Neugründungen. In erster Linie ist der Anteil der neuen professionellen Dienstleistungen mit 16,2 Prozent am höchsten. Beispiele für Neugründungen sind goEPIC und Intelup. Intelup ist entstanden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie durch die Verwaltung von Ineffizienzen in Echtzeit zu verbessern. Diese Softwareplattform, die auf Industrie-4.0-Technologien (Systemintegration, IoT, Cloud Computing und Big Data) basiert, ermöglicht die Automatisierung von Datenanalysen und Aufgaben, die zu operativer Exzellenz führen, indem sie Ineffizienzen in Echtzeit aufdeckt und alle am Produktionsprozess Beteiligten dazu bringt, proaktiv zu handeln.
Diese Informationstechnologie weist auch eine hohe Anzahl neuer Unternehmen auf, die 11 Prozent der Gesamtzahl ausmachen. Beispiele hierfür sind Fhinck und Pris Software. Fhinck ist ein Start-up-Unternehmen, das einen virtuellen Assistenten zur Informationsverarbeitung und -darstellung für Unternehmen anbietet, um auf Basis der Informationen intelligente Entscheidungen für das Unternehmen zu treffen. Auf diese Weise können viele Informationen gleichzeitig gesammelt und durch das System zu kohärenten Informationsbündeln verarbeitet werden, die einen besseren Überblick über die verschiedenen Prozesse im Unternehmen geben und bessere Entscheidungen ermöglichen.
Da sich auf dem Finanzmarkt regelmäßig neue Möglichkeiten für Start-ups ergeben, entfallen auch 8,8 Prozent der neuen Unternehmen auf diesen Sektor. Beispiele für neue und innovative brasilianische Start-ups sind BLU365/Kitado, Parcele.me und Contabilizei. Contabilizei wurde 2013 in Curitiba gegründet und ist auf Steuer- und Buchhaltungsdienstleistungen für Selbstständige und kleine Unternehmen spezialisiert. Zu den Dienstleistungen gehören auch die Verwaltung von Unterlagen für die brasilianische Regierung und Finanzschulungen, um Start-ups auf den internationalen Markt vorzubereiten. Wertpapiere, Aktien und Kryptowährungen können für kleinere Unternehmen schnell unüberschaubar werden und unterliegen oft unterschiedlichen Vorschriften in verschiedenen Staaten, weshalb Contabilizei schnell an Popularität gewonnen hat.
Viele Neugründungen bieten neue Verwaltungssysteme für verschiedene Lebensbereiche an, sei es im Finanzwesen, in der Bürokratie oder im Gesundheitswesen. Oft lassen sie sich von Unternehmen im Ausland inspirieren und übertragen die Idee auf den brasilianischen Markt. Beispiele hierfür sind EBANX, das den elektronischen Handel in Brasilien massiv erleichtert, oder InstaCarro, eine Online-Handelsplattform für Gebrauchtwagen nach dem Vorbild von ebay oder Mobile.de.
Die Start-up-Szene in Brasilien hat viel Potenzial, denn viele Segmente sind noch nicht besetzt, insbesondere der Verwaltung und Informationstechnologie.
Hotspot für Innovation und Technologie
São Paulo ist mit Abstand der wichtigste Hub in Brasilien. 30 Prozent der Start-ups kommen aus der Metropole. Auf das Umland des Bundesstaates São Paulo entfallen weitere 12 Prozent der Gründungen. Der zweitwichtigste Bundesstaat mit 12 Prozent ist Rio Grande do Sul im äußersten Süden, gefolgt von Rio de Janeiro mit 9 Prozent aller Gründungen. Weitere wichtige Innovationsstandorte sind die Bundesstaaten Minas Gerais mit den Start-up-Communities San Pedro Valley und Colmeia, Paraná mit Red Foot und Capivalley sowie Santa Catarina mit Start.
Eine neue Idee
Brasilien erregt auch international zunehmend Aufmerksamkeit für seine innovativen Start-ups. Dieses Potenzial wird auch von der brasilianischen Regierung gefördert, um Unternehmen mit guten Innovationen einen soliden Start zu ermöglichen, damit sie sich auf dem Markt etablieren können. Dadurch steigt auch die Zahl der Geschäftsreisen nach Brasilien und so können während einer Brasilien Reise neue Geschäftsmöglichkeiten entdeckt werden. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Quellen: www.businessinsider.de, www.fhinck.com, www.gtai.de, www.intelup.com.br, www.latina-press.com