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Kultureller Rundgang in Salvador da Bahia

07.02.2022
Rundgang in Salvador mit Sao Francisco Kirche

São Salvador da Bahía de Todos os Santos, wie der historische Name der heutigen Stadt Salvador da Bahia lautet, ist nach São Paulo und Rio de Janeiro die drittgrößte Stadt Brasiliens.

Gegründet 1549 vom Portugiesen Tomé de Souza, war Salvador eine der ersten Kolonialstädte der Neuen Welt und wurde zur ersten Hauptstadt Brasiliens. Das Juwel liegt im Nordosten an der Allerheiligenbucht, die ihren Namen Amerigo Vespucci verdankt, der hier 1501 an Allerheiligen gelandet war und die Bucht nach dem Tag seiner Landung benannte. Heute zählt die Stadt rund 2,9 Millionen Einwohner und ist noch immer geprägt vom kolonialen Erbe. Wer eine Brasilien Reise unternimmt, sollte sich das vielseitige Salvador nicht entgehen lassen. Die lebendige Kultur der Afrobrasilianer ist allgegenwärtig und spiegelt sich in der Kunst, der Musik, dem Essen und dem pulsierenden Lebensgefühl wider. Auf den Straßen erklingen tagtäglich rhythmische Trommeln, und würzige Aromen der regionalen Küche werden durch die Luft getragen. Neben Prozessionen für afrikanische Götter und mystischen Zeremonien, legen mehr als 300 Kirchen, Festungen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Paläste und Luxusvillen Zeugnis der historischen Vergangenheit ab.

Eine steile Klippe unterteilt die Stadt in zwei Hälften: die Cidade Alta, die „Oberstadt“, sowie die Cidade Baixa, die „Unterstadt“. Verbunden sind die beiden Stadtteile durch einen Aufzug und die Plano-Inclinado-Drahtseilbahn. 1985 wurden die Cidade Alta und das historische Zentrum Pelourinho von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Die historische Oberstadt Cidade Alta

Auf einer Felskuppe liegt der ponto zeroSalvadors, wo alles anfing, die Praça Tomé de Souza. Der Gründer der Stadt ließ an diesem Platz die ersten Häuser bauen, und die Stadt begann sich zu entwickeln. Auch Praça Municipal genannt, befinden sich hier das Rathaus der Stadt und der Palácio Rio Branco, der Sitz des Generalgouverneurs. Der Platz bietet einen wunderbaren Blick über die Bucht und die Unterstadt, die man über den historischen Aufzug Elevador Lacerda erreicht. 72 Höhenmeter trennen die beiden Stadtteile!
Von der Praça Tomé de Souza aus gelangt man durch die Rua Misericordia zur Praça da Sé. Hier befinden sich der Erzbischöfliche Palast und die Igreja da Misericordia aus dem 17. Jahrhundert. Vor allem alleinstehende junge Frauen, Witwen und Waisen fanden in dieser Kirche Aufnahme, um sie vor Übergriffen zu schützen.

Ein weiterer zentraler Platz mit prunkvollen Bauten ist der Terreiro de Jesus, auf dem einige Baianas in traditionellen Gewändern darauf warten, sich gegen eine kleine Spende fotografieren zu lassen. Außerdem gibt es Imbissstände, die lokale Köstlichkeiten anbieten, wie zum Beispiel Acarajé. Die frittierten Fleisch- und Gemüsebällchen sind ein leckerer Snack während einer Stadttour und das typische Streetfood in ganz Bahia. Von hier aus ist es auch nicht weit bis zum historischen Viertel Pelourinho. Der Largo do Pelourinho, was etwa „Platz des Prangers“ bedeutet, war einst der größte Sklavenmarkt in Salvador. Heute reihen sich hier urige Lokale, charmante Boutiquen und schöne Restaurants mit afrobrasilianischer Küche aneinander. Von März bis Dezember zeigen die Trommler der Gruppe Olodum dienstags und samstags abends ihr Können auf dem Largo Tereza Batista. Dann wird auf der Straße getanzt und überall erklingt Musik. Wenn Sie es einplanen können, sollten Sie sich unbedingt einen Auftritt anschauen. Es ist ein unvergessliches Erlebnis!

Die Unterstadt Cidade Baixa

Die Cidade Baixa wird von Hafen und Industrieanlagen bestimmt. Trotzdem gibt es auch hier sehenswürdige Attraktionen. Eine der interessantesten ist der Mercado Modelo, ein Markt für Kunsthandwerk, in dem sich mehr als 250 Geschäfte befinden. Wer auf der Suche nach einem schönen Souvenir aus dem Brasilien Urlaub ist, wird hier sicherlich fündig. Außerdem liegt der Markt direkt an der Allerheiligenbucht, sodass Sie während des Einkaufens einen traumhaften Blick auf das Meer haben.

Von besonderer Bedeutung ist auch die Igreja de Nosso Senhor do Bonfim. Die Kirche verdankt ihre Entstehung und ihren Namen dem Gelübde eines Seefahrers, der versprach eine Kirche zu stiften, falls seine Reise durch die stürmische See ein gutes Ende nehmen würde. Nun findet hier jährlich im Januar das berühmte Fest der Seefahrer statt, an dem der hochverehrte Senhor do Bonfim gefeiert wird. Heute ist die Kirche die bedeutendste Wallfahrtskirche von Salvador und Gotteshaus für Katholiken ebenso wie für Anhänger der Candomblé-Religion.

Sehenswert ist auch der Solar do Unhão, ein ehemaliger Zuckerumschlagplatz aus der Sklavenzeit. Der Komplex aus dem 18. Jahrhundert besteht aus einem Haupthaus, einer Kapelle, den ehemaligen Quartieren der Sklaven und einem Lager. Das in der Region um die Allerheiligenbucht angebaute und dort verarbeitete Zuckerrohr wurde von hier aus in alle Welt exportiert. Heute beherbergt der Komplex ein Museum mit Ausstellungen berühmter brasilianischer Maler wie Portinari oder Di Cavalcanti.

Zuletzt gibt es noch einen Feiertagstipp von uns. Am letzten Tag im November beginnen die Festlichkeiten für Mariä Empfängnis am 8. Dezember. In dieser Zeit können Besucher die bahianische Kochkunst in den Küchen am Straßenrand genießen und Capoeira-Tänzer an der Praça Visconde de Cayru bewundern. Ganz zu schweigen vom Karneval gibt es neben diesem Fest viele weitere Feiern und Gedenktage, die in Salvador ausgiebig zelebriert werden.

Wer sich also die afrobrasilianische Lebensweise der Bevölkerung und die bunte Kultur Salvadors nicht entgehen lassen möchte, sollte der Stadt im Brasilien Urlaub unbedingt einen Besuch abstatten. Die Mischung aus köstlichem Essen, einzigartigen Traditionen und einem besonderen Charme verzaubert jeden, der nach Bahia kommt.

Quellen: www.brasilien.de, www.sachmet.ch, www.scte-brasilien.de

Quelle: Aventura do Brasil