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Infrastruktur in Brasilien

15.10.2015
Straßenverkehr in Brasilien

Investitionsplan der Regierung

Eine Brasilien Reise ist der Traum vieler Urlauber. Die überwältigende Flora und Fauna locken Naturliebhaber und Abenteurer ins Pantanal oder in den Amazonas Regenwald. Doch wie funktioniert eigentlich der Transport innerhalb Brasiliens? Wie kommt man am besten zum Ziel im fünftgrößten Land der Welt? Die Modernisierung der Verkehrswege bleibt eine enorme Herausforderung für Ingenieure, Architekten und Baufirmen.

Die brasilianische Regierung verabschiedete im August 2012 das Programa de Investimento em Logistica PIL (Logistik Programm) zur Reformierung von Straßen, Eisenbahnstrecken, Häfen und Flughäfen. Unter anderem motiviert durch die Fußball Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele befindet sich Brasiliens Infrastruktur seit geraumer Zeit im Wandel. Es gilt, achteinhalb Millionen Quadratkilometer Fläche und zweihundert Millionen Einwohner besser zu vernetzen. Anfang Oktober 2015 leitete man die zweite Phase des PIL ein. Insgesamt sechzehn Infrastrukturprojekte sollen bis Ende 2016 über öffentliche Ausschreibungen vergeben werden. Das veranschlagte Investitionsvolumen beträgt 198,4 Milliarden Reais, das entspricht rund 45 Milliarden Euro. Auf diesem Weg soll auch die schwächelnde brasilianische Wirtschaft angekurbelt werden.
Die Gesamtsumme verteilt sich wie folgt:

  • 66,1 Milliarden Reais für Straßen

Die Initiatoren des PIL wünschen sich ein modernes, wettbewerbsfähiges und sicheres Straßennetz in Brasilien. In der ersten Phase des Programms sind fünftausend Kilometer Strecke zum Bau vergeben worden, der innerhalb von vier Jahren realisiert sein soll. Davon sind dreihundert Kilometer zwischen Mai 2014 und September 2015 entstanden. In der aktuellen Etappe des PIL sind siebentausend Kilometer neue Verkehrsadern anvisiert. Das wohl bekannteste Objekt ist eine neue Brücke über die Guanabara Bucht, die Rio de Janeiro mit der Schwesterstadt Niteroi verbinden soll. Eine Investition von viereinhalb Milliarden Euro ist für dieses Vorhaben eingeplant.

  • 86,4 Milliarden Reais für Eisenbahnstrecken

Den Transport von Waren auf der Schiene will man fördern, um das Straßennetz zu entlasten. Siebeneinhalbtausend Kilometer sollen gebaut, modernisiert und Instand gehalten werden. Daraus resultieren sollen breite Schienen mit hoher Kapazität, geometrisch optimiert und ausgelegt auf Hochgeschwindigkeitszüge.Voraussetzung einer erfolgreichen Bewerbung seitens der Baufirmen ist, dass alte und neue Bahngleise kompatibel konstruiert werden.

  • 37,4 Milliarden Reais für Häfen

Der Ausbau von Häfen soll das Zusammenspiel von allen Verkehrswegen erleichtern und Synergien schaffen. Mit Investitionen aus dem Privatbereich und systematischer Planung, will man die Leistungsskala brasilianischer Ports erweitern. Ein höherer Warenumschlag, schneller oder günstiger, ist das Ziel. Die Regierung sieht eine langfristige Restrukturierung der Häfen als essentielle Bedingung für globale Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Planmäßig werden zunächst neunundzwanzig neue Terminals entstehen, davon neun in Santos, dem wichtigsten Hafen Brasiliens. Für 2016 sollen zwanzig weitere ausgeschrieben werden, unter anderem in Rio, Manaus und Santos.

  • 8,5 Milliarden Reais für Flughäfen

Mit dem Ausbau brasilianischer Flughäfen wurde bereits 2011 in Rio Grande do Norte begonnen. Im Februar 2012 übernahmen Privatinvestoren den Bau neuer Terminals in Brasilia, Guarulhos und Campinas (beide Sao Paulo). Im Dezember wurden die Flughäfen in das PIL aufgenommen, speziell Galeao in Rio de Janeiro und Cofins in Minas Gerais, sowie Investitionen in regionale Airports beschlossen. In der Phase zwei des Logistik Programms liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung des Serviceangebots mit Hilfe internationaler Anbieter. Vor allem zur Begünstigung des Tourismus und zur Optimierung des Warenumschlags. Des weiteren sollen neue regionale Hubs (Knotenpunkte) geschaffen werden, die die landesweiten Flugverbindungen bündeln. Dazu gehören Pinto Martins/Fortaleza (Ceara), Luiz Eduardo Magalhaes/Salvador (Bahia), Hercilio Luz/Florianopolis (Santa Catarina) und Salgado Filho/Porto Alegre (Rio Grande do Sul).

Wer im Brasilien Urlaub möglichst viel von Land und Leuten sehen möchte, ist angewiesen auf ein gut ausgebautes Straßennetz und ein großes Angebot an Inlandsflügen. Eine Highlights Reise führt von Rio über Iguacu nach Manaus/Amazonas bis an die Küste Bahias, eine Distanz von etwa 6.360 Kilometern Luftlinie. Das Wort „klein“ findet sich im brasilianischen Wortschatz eben selten ...

Quelle: planejamento.gov.br

Quelle: (L-ADB)