Grünes Brasilien - Der Amazonas Regenwald
Der Erhalt des Amazonas Regenwaldes geht alle an
Wer eine Brasilien Reise unternimmt, ist meistens auch gekommen, um den Amazonas Regenwald zu erforschen. Den Besucher erwartet eine exotische und einmalige Welt. Nicht umsonst wird der Dschungel mit seiner überwältigenden Artenvielfalt als das Kronjuwel unseres Planeten bezeichnet. So konnten bisher über vierzigtausend Pflanzen- und mehr als vierhundert Säugetierarten sowie über tausend Vogelgattungen identifiziert werden. Viele dieser Tiere und Pflanzen können Urlauber während eines Ausflugs in ihrem ursprünglichen Habitat beobachten und kennen lernen. Doch Amazonien ist zugleich auch Lebensraum für Menschen. Rund dreihundert indigene Völker leben hier, häufig noch auf sehr traditionelle Art und Weise und in engem Kontakt mit der Natur.
Leider ist ihrer aller Existenz bedroht. In den letzten Jahrzehnten sind in Brasilien circa zwanzig Prozent der Regenwaldfläche für immer vernichtet worden. Abholzung, Brandrodung und andere schwerwiegende Eingriffe schreiten weiter rasant voran. Die Erhaltung des Amazonasgebietes als größtes Naturreservat liegt jedoch im Interesse der Öffentlichkeit. So will zum Beispiel der Konzertveranstalter „Rock in Rio“ im Regenwald seine Spuren hinterlassen und in den kommenden Jahren mehr als drei Millionen Bäume pflanzen. Mit dem Event „Amazonia Live“, das Ende August in Manaus stattfinden wird, soll auf die globale Erderwärmung aufmerksam gemacht und die Wiederaufforstung in dieser Region angekurbelt werden. Beim offiziellen Auftakt des Projektes wird es allerdings keinen Rock geben, sondern klassische Musik, präsentiert auf einer im Rio Negro schwimmenden Bühne und am Flussstrand Ponta Negra. Auftreten wird neben vielen brasilianischen Künstlern auch das brasilianische Symphonieorchester, begleitet von einem Chor und dem blinden Tenor Saulo Laucas. Eine tolle Initiative, welche nicht nur Nachhaltigkeit mit Geschäft vereint, sondern auch den regionalen Ökotourismus fördert.
Neue Regelungen sollen zudem helfen, die illegale Abholzung zu stoppen. Erst vor kurzem hat die brasilianische Umweltbehörde "Ibama" im Bundesstaat Rondonia achttausend Kubikmeter illegal geschlagenes Holz beschlagnahmt. Mit dieser Menge lassen sich etwa fünfhundert Lastwagen beladen. Die Operation mit dem Namen „Virtualis“, die gegen illegale Machenschaften vorgeht, hat bereits zu sechsundzwanzig Bescheiden und Anzeigen geführt. Ausgestellt wurden Bußgeldbescheide in Höhe von etwa acht Millionen Reais. Das entspricht derzeit rund zwei Millionen Euro.
Auch Deutschland hat seine Unterstützung angeboten. So hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem letzten Besuch in der Hauptstadt Brasilia rund fünfhundert Millionen Euro Unterstützung für die nächsten zwei Jahre zugesichert. Mit diesen Mitteln sollen Projekte zum Ausbau erneuerbarer Energien sowie zum Schutz des tropischen Regenwaldes gefördert werden. Die gemeinsamen Pläne sollen dem südamerikanischen Land dabei helfen, die Holzgewinnung im Regenwald bis 2030 auf null zu reduzieren und eine Fläche der Größe Griechenlands wieder aufzuforsten.
Ob Brasilien seine ehrgeizigen Umweltziele erreichen kann, ist allerdings fraglich. Im Parlament machen Lobbygruppen Druck, um ein Bergbau-Gesetz zu verabschieden, bei dem die Suche nach Rohstoffen auch vor dem Regenwald nicht haltmachen würde. Fakt ist jedoch, dass Amazonien im Interesse des Klimaschutzes, der Menschen und der Tier- und Pflanzenwelt erhalten bleiben sollte. Am besten macht Ihr Euch selbst ein Bild von der Lage und lasst Euch im Brasilien Urlaub von der magischen grünen Welt verzaubern.
Quelle: amazonialive.com.br