Einzigartiges UNESCO-Welterbe in Brasilien – Teil 2
Wie Sie im letzten Artikel schon sehen konnten, ist Brasilien reich an kulturellen Schätzen, seien es das wunderschöne historische Zentrum von Olinda, die Hauptstadt Brasília, die mit ihrer Architektur beeindruckt oder die Carioca-Landschaften von Rio de Janeiro. Doch das war noch lange nicht alles, denn in Brasilien gibt es so viel zu entdecken. Kein Wunder, dass Brasilien auch auf der UNESCO-Liste des Weltnaturerbes und des immateriellen Kulturerbes vertreten ist. Da ist bestimmt auch das eine oder andere Naturparadies dabei, welches sich als Ausflugsziel während Ihrer nächsten Brasilien Reise eignet.
Brasiliens Weltnaturerbe
Zum Weltnaturerbe gehören außergewöhnliche physikalische, biologische und geologische Formationen, Lebensräume bedrohter Tier- und Pflanzenarten und Gebiete von herausragendem wissenschaftlichen, konservatorischen oder ästhetischen Wert. In Brasilien sind sieben Stätten des Weltnaturerbes zu finden.
1. Nationalpark Iguaçu
2. Schutzgebiet der Atlantischen Wälder
3. Reservat der Südostlichen Atlantischen Wälder
4. Schutzgebiet Zentral-Amazonas
5. Schutzgebiet Pantanal
6. Reservate Fernando de Noronha und Rocas-Atoll (Brasilianische Atlantikinseln)
7. Cerrado-Schutzgebiete: die Nationalparks Chapada dos Veadeiros und Emas
1986 - Nationalpark Iguaçu in Foz do Iguaçu, Paraná und Argentinien
Die beeindruckenden Wasserfälle von Iguaçu erstrecken sich über etwa 2.700 Meter, mit 20 größeren und 250 kleineren Wasserfällen. Der Iguaçu Nationalpark befindet sich in Brasilien und Argentinien. Von beiden Seiten aus ist es möglich, die Wasserfälle zu besichtigen. Auf der brasilianischen Seite hat man einen wunderschönen Panoramablick auf die Wasserfälle. Auf der argentinischen Seite hingegen kann man den Wasserfällen ganz nahe kommen. Das Gebiet des Nationalparks ist außerdem die Heimat vieler seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, darunter der Riesenotter und der Riesenameisenbär. Die vom Wasserfall erzeugten Sprühwolken schaffen eine Umgebung, die dem Wachstum einer üppigen Vegetation förderlich ist.
1999 - Atlantischer Wald: Reservate im Südosten, São Paulo und Paraná
In den Südostreservaten des Atlantischen Waldes in den Bundesstaaten Paraná und São Paulo sind einige der besten und größten Beispiele des Atlantischen Waldes in Brasilien versammelt. Die 25 Schutzgebiete, insgesamt etwa 470.000 Hektar, bewahren den biologischen Reichtum und die Entwicklungsgeschichte der Atlantischen Vegetation.
1999 - Costa do Descobrimento: Atlantische Waldreservate, Bahia und Espírito Santo
Die Costa do Descobrimento mit den Atlantischen Waldreservaten in den Bundesstaaten Bahia und Espírito Santo besteht aus acht einzelnen Schutzgebieten, die insgesamt 112 Tausend Hektar Atlantischen Wald und Sandbänke umfassen. Die Tropenwälder an der brasilianischen Atlantikküste sind in Bezug auf die Artenvielfalt die reichsten der Welt. Hier ist eine große Vielfalt endemischer Arten beheimatet. Es zeigt sich ein Evolutionsmuster, das nicht nur von großem wissenschaftlichen Interesse, sondern auch von großer Bedeutung für die Erhaltung ist. Mit Bergen, die von dichten Wäldern bedeckt sind und sich durch Mangrovengebiete, Küsteninseln mit isolierten Bergen und Dünen ziehen, umfasst das Gebiet eine Landschaft von großer Schönheit.
2000 - Schutzgebiet Zentral-Amazonas
Das Schutzgebiet Zentral-Amazonas ist das größte Schutzgebiet im Amazonasbecken (über 6 Millionen Hektar) und eine der artenreichsten Regionen des Planeten. Das im Bundesstaat Amazonas gelegene Gebiet besteht aus dem Jaú-Nationalpark, dem Mamairauá-Reservat, dem Amanã-Reservat und der ökologischen Station Anavilhanas. Es enthält auch wichtige Beispiele für Auen-Ökosysteme, Igapó-Wälder, Seen und Kanäle, die ein sich ständig veränderndes Wassermosaik bilden, in dem die weltweit größte Vielfalt an elektrischen Fischen lebt. Die Stätte schützt einige gefährdete Schlüsselarten, darunter Pirarucus, Mohrenkaimane und Amazonas-Flussdelfine.
2000 - Schutzgebiet Pantanal, Mato Grosso und Mato Grosso do Sul
Das Schutzgebiet Pantanal besteht aus vier Erhaltungseinheiten mit einer Gesamtfläche von 187.818 Hektar. Das Schutzgebiet befindet sich in der zentralen Westregion Brasiliens und stellt 1,3 Prozent der brasilianischen Pantanalregion dar, einem der größten Süßwasser-Ökosysteme in Feuchtgebieten der Welt. Die Oberläufe der beiden wichtigsten Flusssysteme, die vom Cuiabá-Fluss und dem Paraguay-Fluss gebildet werden, befinden sich in dieser Region. Der Reichtum und die Vielfalt der Vegetation und des Tierlebens sind spektakulär.
2001 - Schutzgebiete des Cerrado: Chapada dos Veadeiros und Emas Nationalpark, Goiás
Die beiden Nationalparks in den Schutzgebieten des Cerrado beherbergen die Fauna und Flora und die Lebensräume, die das Cerrado, eines der ältesten und vielfältigsten tropischen Ökosysteme der Welt, charakterisieren. Seit Jahrtausenden dienen diese Stätten in Zeiten des Klimawandels als Zufluchtsort für verschiedene Arten und werden auch bei künftigen Klimaschwankungen für die Erhaltung der Biodiversität des Cerrado von entscheidender Bedeutung sein.
2001 - Brasilianische Atlantikinseln: Reservate Fernando de Noronha und Rocas-Atoll
Die Gipfel des südatlantischen Unterwassergebirges bilden den Fernando de Noronha-Archipel und das Rocas-Atoll vor der Küste Brasiliens. Diese Gebiete machen einen großen Teil der Inseloberfläche Südamerikas aus und ihr Wasserreichtum ist für die Fortpflanzung und Ernährung von Thunfisch sowie von Haien, Schildkröten und Meeressäugern von großer Bedeutung. Die Inseln sind die Heimat der höchsten Konzentration tropischer Seevögel im westlichen Atlantik. In der Dolphin Bay gibt es eine außergewöhnliche Population einheimischer Delfine und bei Ebbe wird die spektakuläre Landschaft des Rocas-Atolls mit seinen Lagunen und natürlichen, fischreichen Pools sichtbar.
Natürlich gibt es in Brasilien noch viele weitere tolle und einzigartige Orte, die es zu entdecken gilt, auch wenn sie nicht zum Weltnaturerbe gehören. Verlassene Strände, beeindruckende Wasserfälle und eine vielfältige Natur erwarten Sie in Ihrem nächsten Brasilien Urlaub!
Quellen: portal.iphan.gov.br, weltkulturerbe-online.info, www.unesco.org, www.wikipedia.org