Der Amazonas Regenwald in Brasilien

Versucht man, das Amazonasgebiet zu beschreiben, wimmelt es nur so von Superlativen. Hier fließt der zweitlängste und wasserreichste Fluss der Erde. Rund zwei Drittel allen Wassers, das weltweit in Flüssen fließt, strömt im Amazonas von den Anden bis in den Atlantik. Daher wird der Fluss auch als Lebensader des Amazonas Regenwaldes bezeichnet. Der größte Regenwald der Erde wächst hier mit einer unglaublichen Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Circa 1.400 Fischarten, fast 520 Amphibienarten, etwa 550 Reptilienarten, 1.000 Vogelarten und mehr als 300 Säugetierarten wurden im Amazonas Regenwald bisher entdeckt. Diese und viele weitere können Sie auf Ihrer nächsten Brasilien Reise entdecken. Der Amazonas Regenwald umfasst etwa 5 Prozent der Erdoberfläche und fast 40 Prozent der Fläche Südamerikas, wobei er sich über neun Länder erstreckt: Brasilien, Französisch-Guayana, Suriname, Guyana, Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien.

Mit dem Begriff „Amazonas“ wird sowohl der Regenwald, wie auch der Fluss und das ganze Amazonasbecken bezeichnet. Der Amazonas Regenwald hat eine Fläche von etwa sechs Millionen Quadratkilometern und ist anderthalb Mal so groß wie die EU. Der größte Teil dieser enormen Fläche liegt jedoch mit circa 60 Prozent in Brasilien. Ein uralter Lebensraum, welcher sich seit vielen Millionen von Jahren entwickelt. Die anzutreffende Artenvielfalt ist riesig, wenn man bedenkt, dass der Amazonas Regenwald nur ungefähr 5 Prozent der Erdoberfläche bedeckt und doch über die Hälfte aller Pflanzen- und Tierarten hier leben.
Das Klima ist das ganze Jahr über tropisch warm und feucht. Dabei sind vor allem die Regenfälle von beträchtlichem Ausmaß. In einem Jahr fallen durchschnittlich 1.500 bis 1.700 Milliliter Regen pro Quadratmeter. Die Bäume im Regenwald sind so dicht bewachsen und stehen so nahe beieinander, dass es bis zu zehn Minuten dauern kann, bis die ersten Regentropfen den Boden erreichen. Auch das Sonnenlicht tut sich beim Durchdringen der Baumkronen schwer und kommt nur selten bis zum Boden durch.
Der Amazonas Regenwald wird auch als „die grüne Lunge der Erde“ bezeichnet, da er Kohlenstoffdioxid aus der Luft filtert und es als Sauerstoff wieder abgibt. Er ist damit im globalen Klimasystem ein wichtiger Filter. Forscher gehen davon aus, dass der Amazonas Regenwald schätzungsweise 20 Prozent des Sauerstoffes auf der Erde erzeugt. Eine große Rolle spielt der Regenwald auch in der Medizin. In einem Viertel aller Medikamente sind heute Stoffe zu finden, die aus Pflanzen des Amazonas Regenwaldes gewonnen wurden.
Schon den Ureinwohnern des Amazonas waren die natürlichen Heilkräfte vieler Regenwaldpflanzen bekannt. Noch heute leben einige der Indigenen mit ihren Stämmen inmitten des Regenwaldes und führen dort die Traditionen ihrer Vorfahren weiter.

Rund 30 Kilometer von Santarém entfernt liegt das kleine Fischerdorf Alter do Chão. In den letzten Jahren wurde es zu einem beliebten Touristenziel der Region, ohne dabei seinen Charme zu verlieren. Den Spitznamen „Karibik Amazoniens“ hat das Fischerdorf den unendlich vielen weißen Stränden und dem klaren Wasser des Flusses Rio Tapajós zu verdanken. Mehrere kleine Bäche, die in den Rio Tapajós münden, grenzen eine Sandlandzunge so ab, dass hier ein See gebildet wird. Diese Sandbarriere, auch „Ilha do Amor“, „Insel der Liebe“ genannt, ist das Wahrzeichen des 5.000 Einwohner Dorfes.
Direkt am Strand werden in kleinen Hütten Getränke und lokale und saisonale Speisen angeboten. Doch schon nach wenigen Metern haben Sie den Strand für sich alleine und können die traumhafte Natur in aller Ruhe genießen. Das ganze Jahr über ist es in Alter do Chão mit Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad sehr warm und tropisch feucht. Während der Regenzeit von Dezember bis Mai steigt der Wasserspiegel so stark an, dass ab März keine Strände mehr zu sehen sind. Das ist der perfekte Zeitpunkt für einen Besuch in Alter do Chão. Paddeln Sie mit dem Kanu durch den überfluteten Regenwald, der in diesem Zeitraum auch den Namen „Floresta Encantada“ trägt, und beobachten Sie die Tierwelt des „verzauberten Waldes“ genauer.
Falls Sie sich mehr Action in Ihrem Brasilien Urlaub wünschen, entscheiden Sie sich für unsere Survival-Tour im Amazonas Gebiet. Oder machen Sie es wie der Langstreckenschwimmer Martin Strel. Er schwamm 2007 in nur 66 Tagen den kompletten Amazonas Fluss hinunter.

Quellen: www.wikipedia.org, www.wwf.de