Wir sind für Sie da: 05151-9119090
    x
x

Das barocke Brasilien liegt im Bundesstaat Minas Gerais

17.04.2013
Straße in Ouro Preto in Brasilien

Der große Goldrausch des brasilianischen Minas Gerais

Eines der großen Geheimnisse finde Brasilien Reisende jenseits der Palmenstrände, im Bundesstaat Minas Gerais, einer Gegend mit goldenem Boden. In Minas Gerais befinden sich auf engem Raum Prachtbeispiele der barocken Kolonialarchitektur, die an die goldene Vergangenheit erinnern.

In der Pfarrkirche Nossa Senhora do Pilar von Ouro Preto zum Beispiel, ist wirklich alles Gold was glänzt. Vom Boden bis zur Decke sind die Holzschnitzarbeiten mit feinstem Blattgold überzogen. Es wurden 434 Kilogramm des edlen Metalls verarbeitet, womit sie zu den reichsten Goldkirchen Brasiliens zählt. Der Zauber des Barocks verwandelte die Goldgräberstadt Ouro Preto, im Rausch des 17. Jahrhunderts, in ein Kunstwerk. Prächtige Kirchen, elegante Paläste und farbig bemalte Stadthäuser reihen sich in der Altstadt aneinander. Die portugiesischen Baumeister entwickelten ihren eigenen Stil, den Barroco Mineiro. Vom Goldboom getragen, zimmerten, schnitzten, meißelten und malten die bekanntesten Meister des Minas-Barocks ohne Pause und schufen ein Kunstwerk nach dem anderen.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erschöpften sich die Goldvorkommen und Ouro Preto fiel in die Bedeutungslosigkeit. Aus Sicht des heutigen Besuchers ein Glücksfall, denn so blieb die Stadt fast unverändert erhalten. Im Jahre 1701 war allerdings noch so viel Geld da, dassman sich für eine der Kathedralen eine Arp-Schnitger-Orgel aus Deutschland leisten konnte. Ähnlich einer Filmszene aus Fitzcarraldo, wurden hier 964 Orgelpfeifen und Register auf Maultieren von der Küste bis ins Gebirge geschafft. Nach einer aufwändigen Restaurierung erklingt sie heute auch wieder.

Auch in Tiradentes scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Am Bahnhof warten Pferdekutschen, deren Speichenräder über die blankpolierten Natursteine in den Ort holpern. In der Altstadt, in der keine Autos fahren dürfen, ist vieles noch so erhalten, wie es am Ende des Goldrausches wohl war - nur mit frisch gekalkten Fassaden, neu umrandeten Türen und Fenstern und reparierten Ziegeldächern. Tiradentes bringt es immerhin auf acht barocke Kirchen und Kapellen. Die Igreja Matriz de Santo Antonio steht in Schönheit und Prunk der Pfarrkirche von Ouro Preto in nichts nach und sollte während des nächsten Brasilien Urlaub mit auf dem Reiseprogramm stehen. Nur 34 Kilogramm weniger Gold schimmern hier von den Altären.

Quelle: derstandard.at

Quelle: Aventura do Brasil