Cristo Redentor – Der Schutzpatron, der über das Schutzgebiet wacht
Groß, unverwechselbar und weltweit in aller Munde als das Wahrzeichen Rio de Janeiros. Die Rede ist natürlich vom Cristo Redentor, auch bekannt als Christusstatue. Jährlich zieht es Millionen Menschen während ihres Brasilien Urlaubes auf den mehr als 700 Meter hohen Berg Corcovado, um einen Blick auf das beeindruckende Bauwerk und die Stadt zu werfen. Bei guter Wetterlage kann man das einzigartige Panorama der südlichen Stadtteile Copacabana und Ipanema, des Maracanã-Stadions und Zuckerhutes genießen. Daher wird es auch keinen der Besucher wundern, dass die 30 Meter hohe Statue zu einem der sieben neuen Weltwunder auserkoren wurde. Die offenen Arme der Statue signalisieren übrigens, dass der Cristo Redentor, die ihm zu Füßen liegende Stadt beschützt. Oftmals wird das Wahrzeichen auch zur Orientierung in der brasilianischen Metropole genutzt.
Das Touristenhighlight der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro
Anlass für den Bau der Christusstatue war das hundertjährige Jubiläum der brasilianischen Unabhängigkeit im Jahr 1922. Heitor da Silva Costa, ein brasilianischer Bauingenieur, gewann den Wettbewerb zur Gestaltung der Statue. Die Gipsabdrücke für Kopf und Hände wurden vom französisch-polnischen Bildhauer Paul Landowski in seinem Atelier in Paris angefertigt. Mit dem Bau der Statue wurde im Jahr 1922 begonnen, doch auf Grund eines finanziellen Engpasses verzögerte sich die Fertigstellung des Wahrzeichens um fast zehn Jahre. Dank dem Vatikan und Frankreich, welche bei der Finanzierung der Statue halfen, wurde sie schließlich am 12. Oktober 1931 eingeweiht. Der Cristo Redentor wurde Vorbild weiterer Christusstatuen, wie zum Beispiel des 28 Meter hohen Cristo Rei von Almada. Trotz seiner enormen Größe war der Cristo Redentor nur bis 1981 die größte Christusstatue weltweit. Insgesamt sechs Statuen überragen das brasilianische Monument in seiner Größe. Die weltweit größte Statue steht mit ihren 36 Metern in Polen.
Das Wahrzeichen Rio de Janeiros befindet sich im Tijuca Nationalpark, genauer gesagt auf dem 710 Meter hohen Berg Corcovado im Süden Rios. Die 30 Meter hohe Statue steht auf einem 8 Meter hohen Sockel, in dem sich eine Kapelle befindet. Die Spannweite der Arme beträgt 28 Meter und das Bauwerk wiegt um die 1.145 Tonnen. Stahlbeton wurde für das Innere benutzt, während das Äußere mit einer Schicht aus Speckstein versehen wurde, um die Statue vor Umwelteinflüssen zu schützen. Im Jahr 2014 wurde das Monument bei heftigem Unwetter beschädigt, wobei in Folge eines Blitzeinschlages Teile des Daumens und des Mittelfingers der rechten Hand abgetrennt wurden.
Im Jahr 2006 wurde die Statue von der katholischen Kirche anlässlich des 75. Jahrestages als Wallfahrtsort anerkannt. Egal ob Touristen oder Pilger, beim Cristo Redentor herrscht immer Hochbetrieb. Sie können für einen gemütlichen Aufstieg die 3.824 Meter lange Zahnradbahn „Trem de Corcovado“ nutzen, um die Aussicht während der circa 20-minütigen Fahrt auf den Gipfel zu bewundern. Als Alternative können Sie den Berg, der inmitten des Tijuca Nationalparks liegt, selbst erklimmen. Während der Wanderung durch den Regenwald können Sie die faszinierende Tierwelt und die wundervolle Regenwaldlandschaft bestaunen.
Ein Wahrzeichen für romantische Gesten, verrückte Selfies und immer neue Schlagzeilen
Viele empfinden die Gegend um die Christusstatue als magischen Ort. In der Kapelle werden täglich Messen gefeiert, häufig auch Hochzeiten und Taufen. Kann man sich dafür einen schöneren Ort aussuchen? Das Panorama für die anstehenden Hochzeitfotos ist auf jeden Fall einzigartig. Doch nicht nur bei Brautpaaren ist das Monument ein beliebtes Motiv. Normalerweise darf man die Statue von außen nicht besteigen, doch die brasilianischen Behörden machten für den Briten Lee Thompson eine Ausnahme. In einem mühsamen Unterfangen nahm er das erste Selfie vom Kopf des Cristo Redentor aus auf. Doch Lee Thompson ist nicht der einzige, der den Nervenkitzel auf der Christusstatue verspüren wollte. Der österreichische Extremsportler Felix Baumgarten sprang im Dezember 1999 um 7 Uhr morgens vom rechten Arm der Statue mit dem Fallschirm ab. Zuvor kletterte er an einem mit einer Armbrust geschossenen Seil zur Absprungstelle.
Wussten Sie, dass das Wahrzeichen Rio de Janeiros schon mehrmals in den deutschen Landesfarben erstrahlt ist? Am 3. Oktober 2012 anlässlich des Tages der Deutschen Einheit und im Mai 2013, um Ex-Bundespräsident Joachim Gauck während einer Brasilien Reise Ehre zu erweisen. Nicht zu vergessen nach dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 2014.
Quellen: www.melhoresdestinos.com.br, www.wikipedia.org