Religion in Brasilien: Candomble und Co
Afro-Brasilianische Traditionen aus Salvador da Bahia
Wer einen Brasilien Urlaub plant, sollte sich Salvador da Bahia auf jeden Fall vormerken. Die erste Hauptstadt Brasiliens, an einer Bucht gelegen und vom tropischen Meer umgeben, fasziniert durch atemberaubende Schönheit, ein heiteres Lebensgefühl und die vielschichtige Kultur. Salvador hat neben seiner Geschichte auch eine endlos lange Badeküste zu bieten. Rund 2,6 Millionen Menschen leben in der Stadt, welche sehr stark von afrikanischen Traditionen geprägt ist. Das spiegelt sich unter anderem in den Musikrhythmen und der Küche Bahias wider. Die besondere Energie, die Salvador auszeichnet, verzaubert garantiert auch die Besucher aus aller Welt.
Die afro-brasilianischen Wurzeln sind in Salvador durch den einst regen Sklavenhandel zwischen Afrika und Brasilien sehr präsent und beeinflussen bis heute die Lebensart der Bewohner. Wilde Musik und köstliche Speisen legen darüber Zeugnis ab. Im „Pelourinho“, der historischen Altstadt, vermischt sich der prachtvolle europäische Barock mit den starken Einflüssen afrikanischer Bräuche. Salvador da Bahia ist ein faszinierender Schmelztiegel der Kulturen und Religionen. Ein Beispiel ist der Candomble. Es handelt sich dabei um eine afro-brasilianische Religion, die sich zu Zeiten des portugiesischen Kolonialismus, vom sechzehnten bis zum neunzehnten Jahrhundert, entwickelt hat und heutzutage vor allem im Bundesstaat Bahia praktiziert wird.
Salvador ist das Zentrum des Candomble, der seinen Ursprung in Westafrika hat. Afrikanische Sklaven aus Angola und Nigerien brachten ihre Sitten und ihren Glauben mit nach Brasilien, wo sie sich weiterentwickelten. Insgesamt vier Ausrichtungen lassen sich festmachen:
- Xango
- Batuque
- Macumba
- Candomble
Die portugiesischen Kolonialherren hielten diese Religionen für Hexerei und verboten die Ausübung, welche sie als „dämonisch“ bezeichneten. Aus diesem Grund begannen die afrikanischen Sklaven ihren Glauben hinter katholischen Riten und Abbildungen zu verstecken, um im Geheimen ihrer Religion weiter treu bleiben zu können. So ergab es sich, dass Aspekte des Katholizismus in die heutigen afro-brasilianischen Glaubensrichtungen eingeflossen sind. Mittlerweile sind diese Religionen in Brasilien weit verbreitet und verfügen über eigene Rituale und Tempel. Sie basieren auf dem Glauben an verschiedene „Orixas“, die eine ähnliche Stellung wie die katholischen Heiligen einnehmen und in der Zeit des Candomble-Verbots häufig mit ihnen verschmolzen. Jeder Orixa hat eigene Symbole, Farben und Vorlieben, die bei der Gabe von Geschenken und Opfergaben berücksichtigt werden. Die Gottheiten bestehen aus den vier Elementen der Natur: Feuer, Wasser, Luft und Erde. Diese körperlosen Gestalten erhalten ihre Körperlichkeit durch ihre Gläubigen, deren Körper sie während der Rituale in Besitz nehmen. Mittels Tanz und Musik werden dabei die verschiedenen Charakteristika der jeweiligen Orixas nachgeahmt und ständig wiederholt, so dass die Anhänger sich selbst in einen tranceartigen Zustand versetzen. Während der Trance, so der Glaube, dringt der Heilige in den Körper ein. Sowohl in Salvador als auch am Strand von Rio de Janeiro kann man manchmal Candomble-Zeremonien beobachten. Die Gottheit Iemanja zum Beispiel hat in der brasilianischen Bevölkerung eine solche Popularität, dass zu Neujahr tausende Menschen in Rio Blumen und Geschenke ins Meer werfen.
Begeben Sie sich selbst auf eine unvergessliche Brasilien Reise nach Salvador da Bahia, der Hauptstadt der Mystik, Magie und Spiritualität.
Quelle: salvadorcentral.com