Atins – Die Hochburg des Kitesurfens in Brasilien
Atins ist ein Fischerdorf in Barreirinhas, Maranhão, gebaut am Ufer des Zusammenflusses mit dem Meer, umgeben von Dünen und kristallklaren Lagunen und der Schönheit von Lençóis Maranhenses. Dieser Ort im Nordosten Brasiliens hat auf der einen Seite einfache, auf Sandstraßen gebaute Häuser und auf der anderen eine beeindruckende Weite von Dünen, Lagunen und Meer und ist ein echter Geheimtipp für Ihre Brasilien Reise. In den letzten Jahren hat sich dieses Dorf zur Hochburg des Kitesurfens entwickelt, da es ideale Bedingungen für diesen Sport bietet. Beim Kitesurfen, auch Kiteboarding genannt, steht der Sportler auf einem Brett, das einem kleinen Surfbrett ähnelt, mit welchem man auf den Wellen reiten kann. Wenn Sie also mehr über diesen Geheimtipp und das Kitesurfen wissen möchten, lesen Sie weiter!
Geschichte von Atins und des Kitesurfens
Atins war ein reines Fischerdorf, das durch die Dünen des Nationalparkes von anderen größeren Dörfern getrennt ist. Durch den Sporttourismus des Kitesurfens hat das Dorf mehr und mehr Raum für den Tourismus geschaffen, ohne seinen ländlichen Charakter zu verlieren. Inzwischen hat das Dorf dadurch eine gewisse Berühmtheit erlangt und ist unter Kitesurfern sehr bekannt. Um diese Beziehung besser zu verstehen, ist die Geschichte des Kitesurfens von Bedeutung.
Nach ersten Versuchen in den 1820er Jahren entwickelte der Luftfahrtpionier Samuel Franklin Cody 1903 den manntragenden Drachen, verband ihn mit einem kleinen Segelboot und überquerte damit den Ärmelkanal. Die Entwicklung von Aramid- und hochfesten Polyethylenfasern in den späten 1970er Jahren ermöglichte den Siegeszug des Drachens. Diese Materialien ermöglichten es, stärkere, reissfestere und effektivere Tücher für die Kites herzustellen.
In den 1970er und frühen 1980er Jahren entwickelte der Deutsche Dieter Strasilla ein Segelsystem, mit dem man sowohl an Land als auch im Wasser und auf Schnee segeln konnte. Außerdem wurde damit das Springen und Fliegen oder Gleiten möglich. Die Brüder Bruno und Dominique Legaignoux entwickelten Anfang der 1980er Jahre aufblasbare Lenkdrachen für das Kitesurfen. Diese sahen schon fast genauso aus wie der heutige Tubekite und dienten als Ausgangsmodell für alle weiteren Entwicklungen.
Nach dem Erfolg des Buggy-Kitens ab 1990 entwickelten der amerikanische Boeing-Aerodynamiker Bill Roeseler und sein Sohn Corey das KiteSki-System mit der Idee, einen Wasserski mit einem zweileinigen deltaförmigen Tubekite zu ziehen. Dies war der erste direkte Ansatz zum Kitesurfen. Nach einiger Zeit wurden die Skier durch ein Brett ersetzt. Zudem unterrichteten nach weiteren Verbesserungen und größerem Bekanntheitsgrad nun erste Surfschulen das Kitesurfen. Der erste offizielle Wettbewerb fand im September 1998 statt. Bis heute finden viele Wettbewerbe an verschiedenen Orten der Welt statt, was dazu führte, dass Kitesurfen inzwischen in die Olympischen Disziplinen aufgenommen wurde.
Die Werkzeuge des Kitesurfens
Die Ausrüstung besteht mindestens aus Board, Kite, Bar mit Leinen, Trapez und der Sicherheitsleine. Bei Tubekites auch aus einer Pumpe, um den Kite aufzupumpen.
Derzeit werden hauptsächlich Twin Tips und Directional-Boards sowie Foil-Boards verwendet. Das Directional oder Directional Board, von einigen Herstellern auch Surfboard oder Waveboard genannt, wurde vom Surfen übernommen. Das Twin Tip, auch Twintip genannt, wurde ursprünglich vom Wakeboarding übernommen und kann in beide Richtungen gefahren werden. Die Mutants sind eine Mischung aus Twin Tip und Directional Board.
Die Liner werden in 2, 4 und 5 Liner unterteilt. Während der 4-Liner mehr Beweglichkeit und Dynamik erlaubt, bieten der 5-Liner und der 2-Liner mehr Sicherheit und Stabilisierung. Der 2-Liner ist besonders einsteigerfreundlich.
Es gibt auch verschiedene Varianten des Kites, die sich unter anderem in Angriffsfläche und Windwinkel unterscheiden. Die wichtigste Unterscheidung ist die zwischen Softkites und Tubekites. Die Softkites oder Ram-Air-Kites sehen aus wie Gleitschirme und sind vor allem für den Einsatz an Land geeignet, zum Beispiel zum Snowboarden oder All-Terrain-Boarden. Es gibt aber auch Softkites mit geschlossenen Zellen, die zum Surfen auf dem Wasser verwendet werden können. Tubekites verhindern das Absinken des Schirmes nach einer Wasserlandung und erleichtern so den Start im Wasser. Innerhalb der Tubekites wird zwischen vier Untertypen unterschieden.
Atins – Dorf des Kitesurfens
Bevor sich das Dorf Atins als Touristenziel etablierte, war es bereits bei den Anhängern des Kitesurfens beliebt. Einer der Gründe, warum dieses Dorf als einer der besten Orte Brasiliens für diesen Sport gilt, sind die starken und konstanten Winde in der Region.
Umgeben von den Dünen des Nationalparkes Lençóis Maranhenses, dem Mündungsgebiet des Rio Preguiças, einem kleinen Zubringerfluss namens Igarapé und der Atlantikküste liegt Atins. Wegen seiner abgeschiedenen Lage wird Atins oft „die Insel“ genannt.
Wenn die Gezeiten niedrig sind, hat der Kitesurfer flache, ruhige Gewässer zur Verfügung, die sich perfekt zum Lernen eignen. Außerdem gibt es einen Kanal, der den Fluss Preguiças mit dem Meer verbindet, was eine Attraktion ist, um große Wellen im Meer zu genießen. Die beste Zeit zum Kitesurfen ist jedoch von Juli bis Dezember, wenn die Winde stärker werden.
Des weiteren sind die paradiesischen Landschaften der Region Lençóis Maranhenses ideal zum Wandern. Als Ziel für abenteuerlustige Reisende ist Atins das ideale Basislager, um die berühmten Lençóis Maranhenses zu erkunden, da es direkten Zugang zum Nationalpark und zum Meer hat.
Highlight für Kitesurfer
Alles in allem ist das Dorf Atins im Nordosten Brasiliens ein echter Geheimtipp für Kitesurfer und Reisende im Allgemeinen. Mit seinem einfachen und rustikalen Stil - es gibt nur begrenzten Internetempfang und Verkehrsmittel - hat es sich auch seine eigene Identität als einfaches Fischerdorf bewahrt. Trotzdem gibt es enorm viel zu sehen, was vor allem dem Nationalpark zu verdanken ist. Wenn Sie aus Ihrem Brasilien Urlaub mit einer besonderen Geschichte zurückkommen und sich im Kitesurfen üben möchten, führt kein Weg an Atins vorbei!
Quelle: www.atins.me